Am Wochenende 02/03.12.2000 war der sehr erfolgreiche bundesweite Friedensratschlag in Kassel mit über 300 Menschen aus Deutschland und ca. 10 anderen Ländern. Ziel der friedenspolitischen Beratungen war „die Politik zu zivilisieren“.
Die Hauptreferate waren von Prof. Dr. Maria Mies von der Universität Köln zum Thema „Krieg ist gut für die Wirtschaft“, vom Brigadegeneral a.D. Heinz Loquai, dem ehemaliger OSZE-Vertreter der Bundesrepublik in Wien während des Jugoslawienkrieges, der aufzeigte, wie mit Unwahrheiten der NATO-Krieg begründet wurde und von Tobias Pflüger von der Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. aus Tübingen zum Thema „Der Hang zum Interventionismus – Die zunehmende Militarisierung der Welt (NATO, EU, Bundeswehr)“. Er stellte am Ende die Idee einer Kampagne zur Auflösung der Einsatzkräfte der Bundeswehr vor.
Es gab dreimal jeweils 7 parallele Workshops zu Einzelthemen im Zusammenhang mit „Kriegsursachen analysieren“, „Kriegsvorbereitungen stoppen“ und „Friedensbedingungen verbessern“ mit überweigend sehr spannenden Referaten.
Die IMI-Beiräte Arno Neuber, Lühr Henken und Klaus D. Fischer waren Referent/inn/en in Workshops zum Thema „Europäische Rüstungsindustrie; Rüstungsexportpolitik“, „Abrüstung – ein Schritt zum Frieden“ und „Krieg um Land, Öl, Wasser oder was? Konfliktursachen im Nahen Osten“. Eine Reihe weiterer IMI-Aktiven war ebenfalls in Kassel vor Ort.
Es gab wieder eine Podiumsdiskussion internationaler Vertreter/inn/en. Sehr interessant war auch die Schlußdebatte zum Thema „Den Krieg ächten – für den Frieden werben – Ansatzpunkte für eine wirkungsvolle Friedenspolitik von unten“, bei der nur Frauen auf dem Podium saßen.
Der Friedensratschlag war wieder der Treffpunkt der Friedensbewegung, viele Informationen wurden ausgetauscht, viele Anregungen mitgenommen und so manche spannende Diskussion geführt.
Peter Strutynski, der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag hat auf der Homepage des Friedensratschlages erste Pressereaktionen dokumentiert.
